Grazie, Pater Sergio!

25. Oktober 2010 | von

Mit 62 Jahren hat sich das Leben von P. Sergio Cattazzo, Franziskaner-Minorit an der Basilika des heiligen Antonius in Padua, vollendet. Seine Zeit als Ordensmann verbrachte er in Padua, ausgenommen die Studienjahre 1973 bis 1976 in Freiburg / Schweiz zur Erlangung des Lizentiates in Theologie mit Schwerpunkt Religionsgeschichte. Im Verlag „Messaggero di S. Antonio“ und im Paduaner Immaculata-Konvent war er mehrfach mit Leitungsaufgaben betraut. Unsere Leserinnen und Leser kennen ihn als Vize-Direktor (1979 – 1982) und Direktor (1997 – 2005) der Zeitschrift „Sendbote des heiligen Antonius“.

In seiner Homilie beim Requiem am 8. Oktober um 10 Uhr in der voll besetzten Antonius-Basilika von Padua zeichnete Provinzialminister P. Gianni Cappelletto das Porträt des verstorbenen Mitbruders. Dabei verwendete er Zitate aus der Rubrik „Liebe Freunde“, die Padre Sergio für den „Sendboten“ geschrieben hatte: „Wir können nicht ewig in dieser Welt bleiben, und es ist sinnlos, sich an Dinge zu klammern oder sich mit Erreichtem zu brüsten. Der Vater hat uns freilich nicht für den Tod geschaffen. Er hat uns für das Leben und die Freude bestimmt, wir müssen uns ihm nur aufrichtig anvertrauen“ (November 2002). „In seinen Sermones erwähnt der heilige Antonius die Unsicherheit der Frauen, die das Grab am Tag nach dem Sabbat aufsuchen. Er fordert die Christen auf (auch euch und mich), sich ohne Angst dem Grab zu nähern und es ohne Scheu anzublicken, denn der Stein, der das Grab versperrte, ist schon weggewälzt“ (April 2003).

Zwei Dinge waren Padre Sergio wichtig, so Provinzial P. Gianni: Größte Hochachtung vor jeder Religion, da sie aus christlicher Sicht hinführen kann zum Vater unseres Herrn Jesus Christus. Und eine tiefe Verehrung für den heiligen Antonius. „Er liebte es, viel zu arbeiten und wenig zu sprechen. Mit dem gleichen Enthusiasmus ging er an große Aufgaben heran (Edition von Büchern) wie an kleine, zum Beispiel den Druck von Andachtsbildchen. Diskretion und Bescheidenheit zeichneten ihn aus. In dem von ihm verfassten Führer durch die Basilika taucht nicht einmal sein Name auf. …

Seine Rolle sah Padre Sergio in der Lehre und als Bibliothekar, ohne sich hinter Büchern zu vergraben. Als Priester widmete er sich der Predigt und dem Beichthören, war suchenden Menschen geistlicher Begleiter und engagierte sich im neokatechumenalen Weg. Wir dürfen gewiss sein, dass der Herr zu ihm sagt: Komm, du guter und treuer Knecht, geh ein in die Freude deines Herrn!“

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016