Licht aus Assisi

25. Januar 2012 | von

Noch bis zum 6. Mai ist die Franziskus-Ausstellung im Erzbischöflichen Diözesanmuseum von Paderborn geöffnet. Zu sehen sind hochkarätige Exponate, vor allem aus dem Sacro Convento in Assisi und aus dem Vatikan. Für alle Freunde und Verehrerinnen des heiligen Franziskus, besonders natürlich für die Schwestern und Brüder der franziskanischen Ordensgemeinschaften, ist der Besuch dieser Ausstellung eine angenehme Pflicht.



Bei der Eröffnungsveranstaltung dieser epochalen Ausstellung am 9. Dezember 2011 in der Aula der Kaiserpfalz zu Paderborn war auch Diakon Br. Thomas Freidel aus dem Sacro Convento in Assisi unter den Rednern. Er betonte die Bereitschaft, „einige kostbare Stücke aus den Sammlungen unseres Museums und der Bibliothek auf die Reise von Umbrien nach Paderborn zu schicken“. Unter den Leihgaben verwies er besonders auf einen kleinen Messkelch mit Patene, den Franziskus von den Benediktinern der Abtei am Monte Subasio geschenkt bekam: „Dieser Kelch ist Hinweis auf die große Verehrung, die Franziskus der Eucharistie entgegenbringt; über kein anderes Thema spricht er so häufig in seinen Schriften. Die Gegenwart Gottes in den armen und einfachen Gestalten von Brot und Wein lässt ihn ehrfürchtig staunen und freudig jubeln. Er nennt die Eucharistie das Zeichen der Demut Gottes, der sich hingibt für die Menschen. Dieses Geheimnis spornt auch Franziskus immer wieder neu an, diese Hingabe an Gott und die Menschen zu leben.“



 DIE ORIGINALE

Und Bruder Thomas wünschte sich bei seinem Grußwort, „dass die zahlreichen Besucher dieser Ausstellung sich wieder neu ansprechen und begeistern lassen von der Botschaft, die Franziskus so einzigartig gelebt und verkündet hat“.

Ein wenig plauderte Bruder Thomas aus dem Nähkästchen, sprach von den wochenlangen Verhandlungen mit dem zuständigen Ministerium in Rom. Schließlich waren die Mitarbeiter von Museum, Bibliothek und Archiv des Sacro Convento erleichtert, als die Genehmigung für die Ausfuhr dieser wertvollen Leihgaben von Assisi nach Paderborn erteilt war. Auch andere Einrichtungen zogen jetzt nach und stellten bereitwillig die Originale ihrer Bestände – nicht nur Kopien – zur Verfügung. Nun verleihen sie der Ausstellung im Diözesanmuseum der Paderstadt Glanz und Bedeutung.

Im Kreuzgang des nahegelegenen Franziskanerklosters von Paderborn wird eine Parallelausstellung gezeigt, die das Leben und Wirken der verschiedenen Zweige der franziskanischen Ordensfamilie seit dem 19. Jahrhundert beleuchtet, vor allem die Tätigkeit der Schwestern und Brüder in Seelsorge, Caritas, sowie Bildung und Erziehung.

Dort ist für die gesamte Dauer der Ausstellung eine Präsenz von Ordensleuten organisiert, die den Besuchern Rede und Antwort stehen. Auch ein Autor des Sendboten ist darunter: P. Robert Jauch OFM wurde für einige Monate aus dem Konvent „Dominus flevit“ in Jerusalem nach Paderborn beordert.

Sie müssen nicht unvorbereitet losfahren. Zur Vorbereitung und dann auch zur Nacharbeit dient ein gewichtiger (über 2 Kilogramm schwerer) und sorgfältig erstellter Katalog aus dem Hirmer Verlag: Franziskus. Licht aus Assisi. Er informiert über Kultur und Kunst der franziskanischen Bewegung, über ihre Ziele und ihre Geschichte. Die wissenschaftlichen Essays (Seiten 31-226) sind unter drei Themen gruppiert: Novus ordo, nova vita; Bildung, Kunst und Liturgie; Franziskanisches Wirken in der Neuzeit. Schließlich werden im eigentlichen Katalog-Teil zur Ausstellung, auf den Seiten 227-405, die 185 Exponate ausführlich vorgestellt, in Text und Bild.



ORGANISATION DER REISE

Zur Planung Ihrer Reise nach Paderborn hier einige Hinweise. Das Diözesanmuseum ist täglich (außer montags) von

10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Parallelausstellung im Kreuzgang des nahegelegenen Franziskanerklosters (Westernstraße 19) ist von Dienstag bis Samstag von 10 bis 12 Uhr und von 14.30 bis 17.30 Uhr zu besichtigen (sonntags von 14.30 bis 17.30 Uhr). Der Eintritt kostet 7 €. Informationen im Internet finden Sie unter www.dioezesanmuseum-paderborn.de/franziskus-ausstellung, u.a. das preisgünstige Paketangebot des Liborianums: Bildungstag Franziskus – Übernachtung und Führung durch die Ausstellung.

„Franziskus zeigt uns, was aus der Welt noch alles Gutes werden kann, sofern wir uns wie er Gott öffnen“, so P. Dr. Johannes-Baptist Freyer OFM, Professor an der Päpstlichen Universität Antonianum in Rom, bei der Eröffnung am 8. Dezember. Also auf nach Paderborn!

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016