Liebe Freunde!
Der Gott des Lebens, der Hoffnung und der Freude sei mit euch allen! Ich greife den Gruß auf, den die Bischöfe der Synode für Europa in ihrem Abschlusswort an die Katholiken unseres Kontinents gerichtet haben, um Ihnen allen, Leserinnen und Leser des Sendboten und Mitglieder der Antoniusfamilie, ein gutes Jahr 2000 zu wünschen. Wir glauben an den Gott des Lebens, der Hoffnung und Freude - und wir wollen auch Zeugnis von ihm geben. Dieses sichere Wissen um Gott haben wir auch heute, auch wenn wir mitten in persönlichen und sozialen Problemen stecken, die jeden Tag auf uns einstürmen und uns vielleicht auch niederdrücken, auch wenn die täglichen Mühen und Enttäuschungen an uns zerren. Unser Leitstern ist die Liebe Gottes. Sie stand am Beginn unseres Lebens, begleitet uns jetzt und wird uns am Ende Leben und Freude in Fülle schenken. Eine brillante Zusammenfassung dieser göttlichen Liebe hat Ursa Paul formuliert: Geburt - das Kommen aus der Liebe. Tod - das Zurückgehen in die Liebe. Der Zwischenraum - unser Leben ein Geschenk, um diese Liebe in unseren Seelen zu entfalten. Dieser Glaube fordert uns immer wieder heraus, ihn neu zu entdecken und zu vertiefen. Nur so werden wir ihn unserem Nächsten überzeugend vermitteln können. Der eigentliche Sinn des Großen Jubiläumsjahres 2000 ist die Begegnung mit dem neuen Christus. Die selbstverständliche und notwendige Konsequenz sind die Initiativen zur Wiederversöhnung und Umkehr. Wir gedenken in festlicher Stimmung und Dankbarkeit der Menschwerdung Christi vor 2000 Jahren. Der Sohn Gottes hat seinen Entschluss, das Leben der Menschen zu teilen und den Beginn einer erneuerten Menschheit zu setzen nicht bereut. All dies scheint mir in besonderer Dichte in der Anbetung der drei Weisen zum Ausdruck zu kommen: Die Notwendigkeit von Licht und Rettung, die Suche, die Freude über das Auffinden des Kindes. Es ist der eigentliche Stern, der zum Heile der Menschheit aufgegangen ist.... Dieses Jahr will uns auffordern, uns wie die drei heiligen Weisen auf den Weg zu machen und gibt uns in seiner Größe und Geborgenheit die Chance, die Gegenwart Christi, des Gott-Mit-Uns, wiederaufzuspüren. Nach dem Count-down der Tage, die dem Beginn des Jahres 2000 vorausgingen, nachdem die künstlich angeheizte und konsumistische Aufregung der vergangenen Monate vorüber ist, konfrontiert uns das neue Jahr mit unserer Lebenssituation und unseren Aufgaben, mit den Verpflichtungen in Familie und Arbeit... Aber gerade an diesen normalen Tagen und deren grauer Monotonie können wir Christus suchen und entdecken. Und mit den kleinen Gesten des Dienstes am Nächsten, mit Worten der Freundschaft und des Verzeihens können wir in unserem Umfeld Samen des Guten einbringen, die Früchte der Freude tragen werden. Die anbrechende Zeit wird nichts entscheidend Neues bringen, wird nicht zu einem neuen Jahrtausend des wahren Fortschrittes der Menschheit werden, wenn die Veränderung nicht in den alltäglichen Entscheidungen eines jeden Einzelnen beginnt. Der wahre Fortschritt bedarf der Bereitschaft der Menschen, sich von der Gnade Gottes leiten und verändern zu lassen - das gilt für die Welt und die Kirche. Daran erinnern wir auch in dieser Ausgabe des Sendboten: Herr erneuere deine Kirche und fange bei mir an. Noch einmal möchten ich und die Mitbrüder der Basilika des heiligen Antonius Ihnen allen, vor allem aber den Kranken und den Einsamen unserer Antoniusfamilie, die Hoffnung und Freude Gottes, heitere Gelassenheit und Kraft im Neuen Jahr wünschen. Pace e bene!
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