Liebe Freunde!

21. Juni 2004 | von

Immer wieder haben wir uns bei Konferenzen und Sitzungen mit den Autoren und der Redaktion des Sendboten gefragt: Wie können wir Kindern in unserer Zeitschrift am sinnvollsten ihren eigenen Platz einräumen, um auch sie anzusprechen? Eine Monatszeitschrift, die sich an Familien richtet, darf diese Gruppe der kleinen, potenziellen Leser sicherlich nicht außen vor lassen. Doch zuerst ist die Frage zu klären: Greifen Kinder zu einer Zeitschrift, die scheinbar auf erwachsene, wenn nicht sogar ältere Leser zugeschnitten ist? Auch eine kürzlich durchgeführte Umfrage konnte nicht alle Zweifel zerstreuen.
Zu Erziehungsproblemen und dem richtigen Umgang mit Kindern gibt es die nützlichen Beiträge von Professor Ortner – pädagogisch wertvoll und an christlichen Werten ausgerichtet. Seit vielen Jahren bringt er seine wissenschaftliche Kompetenz und vor allem seine langjährigen Erfahrungen in der Arbeit mit Familien und Kindern ein.
Wir hielten es auf alle Fälle angebracht – für uns geradezu eine Herausforderung – daneben noch  den “Kleinen Sendboten“ einzuführen. Die beiden Seiten werden seit fünf Jahren von Petra Klippel mit Hingabe gestaltet: Die Autorin macht einfache und ansprechende Vorschläge zum Basteln, Spielen und Beten, die Kinder gefallen, aber auch Erwachsenen manchen erzieherischen Anhaltspunkt geben. In dieser Sommerausgabe fordern wir beispielsweise kleine Dichter auf, ihrer Fantasie und Kreativität freien Lauf zu lassen.
Dass “Der kleine Sendbote“ auch wirklich in die Hände von Kindern gelangt, hängt selbstverständlich von den Eltern oder Großeltern ab, die den Sendboten abonniert haben. Wenn es in Ihrer Familie Kinder gibt, möchte ich Sie einladen, mit ihnen, so oft es geht, Zeit zu verbringen. Nutzen Sie doch bei diesen Gelegenheiten die Vorschläge der Kinderseite und regen sie die Kinder an, sich damit zu beschäftigen – und stehen Sie auch für eventuelle Fragen zur Verfügung. Damit leisten Sie einen wertvollen erzieherischen Beitrag zum inneren Wachstum der Kinder.
Andererseits regen Kinder uns Erwachsene mit ihren Fragen und manchmal überraschenden Beobachtungen an, über bestimmte Aspekte einmal mehr nachzudenken. Vielleicht können Eltern und Großeltern zusammen mit den Kindern und im gemeinsamen Gebet ihr eigenes “Kindsein“ wiederentdecken, denn schließlich müssen auch wir uns von Gott bei der Hand nehmen lassen, um zur Fülle des Lebens zu gelangen. Das lehrte auch unser Heiliger, indem er den Propheten Jesaja zitierte: “Ich bin der Herr, der deine Rechte erfasst, der zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!” (Jes 41, 13).
Die Ferienzeit eignet sich besonders für dieses bereichernde und fruchtbare Zusammensein: Ich hoffe, dass dann in vielen Familien von Sendbotenlesern diese Zeit der Begegnung mehr und intensiver gelebt wird.
Allen, auch jenen, denen es nicht beschert ist, Kinder in ihrer Nähe zu haben, oder die gerade eine Zeit körperlichen oder seelischen Leidens durchstehen müssen, versichere ich, dass wir Brüder der Basilika von Padua im Gebet an sie denken.

Pace e bene


Ihr

p. Sergio

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016