Liebe Freunde
Liebe Freunde!
Der Papst kommt nach Deutschland. „Wir sind Vatikan“, dies gilt zumindest für die Tage vom 9. bis zum 14. September. Wäre es nicht erhebend, wenn einige päpstliche Schreiben so enden: „Gegeben zu Altötting…“.
Aus meinem Studium der Kirchengeschichte ist mir noch in Erinnerung, dass es nicht unwichtig ist, welcher Ausfertigungsort auf päpstlichen Urkunden angegeben wird. Wenn zum Beispiel im Mittelalter ein historisch gesichertes päpstliches Dokument am 10. April in Mailand ausgefertigt wurde, nun aber eine Urkunde auftaucht, die das Datum 11. April des gleichen Jahres trägt, allerdings mit der Ortsangabe „Gegeben zu Rom im Lateran“, dann kann sie nicht echt sein, denn so schnell waren Pferdekutschen nicht.
Ende Juni erhielten in Padua Marc Rothemund und Hauptdarstellerin Julia Jentsch den Antoniuspreis für ihren ausgezeichneten Film „Sophie Scholl – Die letzten Tage“. Die Begegnung und das Interview verliefen für uns nicht ohne Herzklopfen. Die breite Darstellung hier im Heft wird Sie hoffentlich dazu anregen, den sehenswerten Film kennenzulernen.
Typische Fragen aus seinem Fachgebiet behandelt der Fundamentaltheologe Professor Imbach im Thema des Monats. Er zeigt auf, dass christlicher Glaube und naturwissenschaftliche Erkenntnisse sehr wohl vereinbar sind, sofern eine wichtige Unterscheidung beachtet wird. Oft wollen Kirchengegner gläubige Christen ja mit solchen Themen in die Enge treiben. Pater Imbach liefert genügend Argumente und griffige Beispiele, um scheinbare Widersprüche biblischer Aussagen aufzulösen und zu erklären.
Persönlich lerne ich sehr viel aus den Beiträgen zur Bibel, wie sie uns Pater Springer regelmäßig liefert. Ab sofort muss ich botanisch einwandfreier formulieren und darf nicht mehr darüber predigen, wie Abraham unter den Eichen von Mamre eine Gottesbegegnung hatte, denn es waren Terebinthen.
Wird sie nun gebaut oder nicht, die neue Elbbrücke nach Dresden hinein? Immerhin steht die Einstufung als Weltkulturerbe auf dem Spiel. Herr Dagner stellt uns auf sehr persönliche Weise dieses Florenz des Nordens vor.
Ach Gott!, sagte Franziskus – so titelt Pater Leopold seinen Wegweiser-Beitrag. Wo Leben zu Ende geht, dürfen wir mit Franziskus sagen: Lasst uns anfangen. Und es war nicht zu spät. Aber bitten sollten wir darum, unsere Lebensberufung in Gottes Nähe zu vollenden.
Den Zeitpunkt wählt ER selber, zu unserem Besten – was wir nur glauben können, meist aber nicht einsehen. Unser geschätzter Autor P. Dr. Andreas-Pazifikus Alkofer, Professor für Theologische Ethik in Chur, einer der Bewerber um den Lehrstuhl Moraltheologie an der Universität Wien, hat am 8. Juni einen Ruf erhalten: Er wurde aus dem Leben gerufen. Wir Christen sagen: Er wurde ins wahre Leben gerufen. Sie werden zum letzten Mal einen Beitrag von ihm lesen, denn pünktlich und zuverlässig hatte Andreas-Pazifikus seinen September-Artikel längst abgeliefert. Wer ist kompetent genug, das Feld „Antonius“ im Sendboten ab der Oktobernummer abzudecken?
In dankbarer Verbundenheit,
Ihr
Pater Polykarp