Liebe Freunde

25. Februar 2010 | von

Liebe Freunde! Diese Zeilen schreibe ich zwei Tage vor der Festwoche in Padua. Übermorgen, am Sonntag, dem 14. Februar, werden um 21 Uhr im geöffneten Holzschrein die Gebeine des heiligen Antonius in die Reliquienkapelle der Basilika übertragen. Dort können die Gläubigen sie eine Woche lang besichtigen und verehren.



Papst Benedikt kommt nicht nach Padua, wählte aber für die Katechese seiner Mittwochs-Audienz am 10. Februar die

Gestalt des heiligen Antonius, „der nicht nur in Padua verehrt wird, wo eine herrliche Basilika errichtet wurde, welche seine sterblichen Reste birgt, sondern in der ganzen Welt. Die Gläubigen hängen an den Bildern und Statuen, die ihn zeigen mit der Lilie, Symbol seiner Reinheit, oder mit dem Jesuskind auf dem Arm."



In den SERMONES des heiligen Antonius, so Papst Benedikt, leuchte „die Frische und die Schönheit des Evangeliums" auf, und er demonstriert es am Gedanken über das Gebet. Die vier von Antonius genannten Grundhaltungen obsecratio, oratio, postulatio, gratiarum actio „können wir so übersetzen: das eigene Herz vertrauensvoll Gott öffnen; dies ist der erste Schritt beim Beten, nicht einfach ein Wort suchen, sondern das Herz für die Gegenwart Gottes öffnen; dann aus dem Herzen heraus mit IHM sprechen, der bei mir anwesend ist; und dann – das ist sehr natürlich – ihm unsere Bedürfnisse unterbreiten; und schließlich ihn loben und ihm danken."



Der Papst zeigt Antonius als Freund der Armen, der die Reichen ermahnte, die Armen aufzunehmen, um selbst einmal von ihnen in die ewigen Wohnungen aufgenommen zu werden. „Ist dies nicht eine sehr wichtige Lehre auch heute, da die Finanzkrise und die schweren wirtschaftlichen Ungleichheiten nicht wenige Menschen in die Armut treiben und Elendssituationen schaffen? In meiner Enzyklika Caritas in Veritate

(Nr. 45) erinnere ich daran: Die Wirtschaft braucht für ihr korrektes Funktionieren … eine menschenfreundliche Ethik."



Gibt es eine bessere Hinleitung zum evangelischen Engagement der Gemeinschaft Sant’Egidio und ein kräftigeres Wort für die österliche Bußzeit?



Es grüßt Sie in dankbarer Verbundenheit



Ihr



P. Polykarp

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016