Liebe Freunde

23. September 2010 | von

Die 300-Jahr-Feier der Einweihung der Kathedrale von Minsk in Weißrussland jetzt am 9. Oktober leitet Kardinal Josez Tomko als Sondergesandter des Papstes. Im August war ich eine Woche lang in Weißrussland. Weil unser altes Kloster in Grodno jetzt als Krankenhaus dient, wohnen zwei Mitbrüder in einem nahegelegenen Hochhaus, der dritte in einem halben Häuschen (die andere Hälfte, mit separatem Eingang, gehört einer Familie) in Sichtweite der Klosterkirche. Sie durfte als einzige Kirche der Stadt im vorigen Jahrhundert ununterbrochen für Gottesdienste genutzt werden.



Schon lange hatte es mich gereizt, die Klosteranlage in Grodno (die Stadt zählt heute über 300.000 Einwohner) kennenzulernen, denn in den Jahren 1922 – 1927 hatte P. Maximilian M. Kolbe hier seine erste Druckerei eingerichtet, ehe er in der Nähe von Warschau auf einem geschenkten Gelände sein bekanntes Kloster Niepokalanów (Stadt der Immaculata) erbaute. In der 300 Kilometer entfernten Hauptstadt Minsk wirken zwei junge Minoritenpatres. Erstaunt und gefreut hat mich, dass auf der Rückwand der Kanzel in der Kathedrale der heilige Antonius groß abgebildet ist. Warum wohl? Als guter und erfolgreicher Prediger? Auch Erzbischof Tadeusz Kondrusie

wicz weiß es nicht. Ihn fragte ich am 2. August, dem Porziunkula-Fest, das in unserer Klosterkirche in Grodno besonders feierlich begangen wird. Zur Abendmesse, vom Erzbischof zelebriert, kamen eineinhalbtausend Gläubige, die in der großen Kirche nicht alle Platz fanden. Für ihn war es ein „Heimspiel", hatte er doch hier einmal als Seelsorger gewirkt. Vor seiner Versetzung nach Minsk war EB Kondrusiewicz segensreich in Moskau tätig. Er erinnerte sich an Frau Beatriz Lauenroth, ganz früher einmal Redaktionssekretärin hier in Padua, dann jahrelang im Fokolar in Moskau, und jetzt in den Niederlanden, worüber Sie auch in diesem Heft wieder lesen können. So klein ist die Welt.



Brutal wäre das „Thema des Monats" zur Jugendgewalt ausgefallen, hätte die Autorin schon auf das Buch der Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig zurückgreifen können, die sich zeitgleich mit der Veröffentlichung das Leben genommen hat.



Nun empfehle ich Sie dem Schutz des heiligen Antonius und dem besonderen Segen des heiligen Franziskus, dessen Festtag wir am 4. Oktober feiern!



Ihr

P. Polykarp

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016