Liebe Freunde

25. Oktober 2010 | von

Liebe Freunde! Schmerz, Trauer, Wehmut und christliche Hoffnung prägen den Monat November. Wir denken an liebe Verstorbene, rufen uns in Erinnerung, was sie für uns bedeuteten, und beten für sie. Solch Erinnern macht nachdenklich und hat heilsame Folgen für unser eigenes Leben. Im besten Fall bemerken es sogar die Menschen um uns, in der Familie, in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz. Der Tod wird zum Lehrmeister des Lebens.

Viele Jahre lang hat P. Sergio Cattazzo für Sie diese Seite „Liebe Freunde“ verfasst. Im Januar 2002 schrieb er: „Das Leid gewinnt im Licht des Glaubens eine neue Bedeutung: Es wird zur Beteiligung am Heilswerk Jesu Christi.“ Der Herr nahm Pater Sergio beim Wort. Beim Requiem deutete Provinzial P. Gianni das Krebsleiden: „Bei meinem letzten Gespräch sagte ich ihm, welch schönes Zeugnis von Ruhe und christlicher Erwartung er allen gibt, die ihn besuchen. Lächelnd antwortete er: ‚Nur mein bescheidener Glaube schenkt mir Gelassenheit, denn rein menschlich betrachtet erscheint mir alles absurd und nutzlos.‘ Wir können unmöglich tiefer in dieses innere Drama eindringen zwischen einem Glauben, der Pater Sergio zusprach: Der Herr ist dein Hirte; vertraue ihm auch in diesem Augenblick, da du das dunkle Tal durchschreitest, das zum Tod führt (vgl. Ps 23), und einer menschlichen Sichtweise, die ihn sagen ließ: Alles ist absurd! Wir sind nur sicher: Er wurde hart geprüft von der Krankheit, die seinen Leib entstellte. Doch vertrauensvoll erwartete er den letzten und endgültigen Besuch seines Herrn. Mit Ijob wird er wohl aus der Tiefe seines Schmerzes gesprochen haben: Von hier schaue ich auf zu meinem Erlöser; ich bin gewiss, dass ich ihn mit meinen eigenen Augen sehen werde, als einen Freund, der mich an der Hand fasst und mich begleitet hin zum Leben (vgl. Ijob 19,25-27). Zeitlebens zeigte Pater Sergio seine Gefühle nicht nach außen, war sehr diskret und zurückhaltend. Doch in diesen letzten Monaten ließ er die Schönheit durchscheinen, die in ihm steckte und ihn gelassen machte: sein Vertrauen in die Barmherzigkeit und Güte Gottes.“

Der heilige Antonius beschütze Sie!

          Ihr 

P. Polykarp

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016