25. März 2016
Liebe Freunde
Liebe Freunde!
Nach Ostern, so habe ich mir in der Fastenzeit öfters gesagt, nach Ostern wird es wieder besser. In den letzten Wochen musste ich mich in eine neue Aufgabe einarbeiten, „natürlich“ während alles andere „normal“ weiterlief, es galt Kurse zu halten, einige Veränderungen im Konvent zu begleiten (und sich selbst daran zu gewöhnen), den Redaktionsschluss des Sendboten zu berücksichtigen und so weiter... „Nach Ostern wird es besser“, so habe ich dann mich und manche andere manches Mal ge- oder vertröstet, wenn wieder etwas schief gegangenen war oder nicht so schnell geklappt hat wie gehofft.
Wenn Sie den Sendboten in den Händen halten, ist schon „nach Ostern“ – und ob es tatsächlich besser geworden ist? Das vermag ich beim Schreiben dieser Zeilen noch nicht zu sagen. Aber ich werde die Ostertage mit den festlichen Gottesdiensten erlebt und die Auferstehung Jesu gefeiert haben, das große Fest der Hoffnung für die Welt und für mein persönliches Leben. Ich hoffe, dass mich diese Tage ergriffen haben und mich im Kreuz nun wieder mehr die Auferstehung sehen lassen.
Manches Mal geschehen Dinge in der großen oder der kleinen Welt, die eine solche Hoffnung ganz greifbar werden lassen. Das Gespräch der Papstes mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen auf Kuba war nach jahrhundertelangem Schweigen sicher solch ein Moment. Wie es zu diesem Schweigen kam, erklären wir im „Theologischen Lexikon“, und schon auf der Titelseite hat Sie Patriarch Kyrill I., der Vorsteher der russisch-orthodoxen Kirche, begrüßt. Wir sehen ihn anlässlich des Festes „Verkündigung des Herrn“ im Jahr 2015. Im liturgischen Kalender wird dieses Fest neun Monate vor Weihnachten gefeiert, also am 25. März. Im Gegensatz zur orthodoxen Kirche verlegt die katholische Kirche das Fest bei Bedarf auf „nach Ostern“: Dieses Jahr feiern wir die Ankündigung der Geburt unseres Erlösers am 4. April, ein Vorausblick auf Weihnachten.
Dass nie einfach „alles besser“ ist, sondern das Leben ein Ringen bleibt, zeigt unsere fortgesetzte Reihe zum „Jahr der Barmherzigkeit“. Schon die Alte Kirche musste einen Weg finden, wie sie mit Gläubigen umgeht, die immer wieder fehlen und sündigen. – Eine fruchtbare Lektüre wünscht Ihnen
Br. Andreas
Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016