Liebe Freunde
Liebe Freunde!
Die Dozenten der Kirchengeschichte an der Gregoriana in Rom haben mir Respekt vermittelt vor den Armeniern: Leidenschaftlich halten sie fest an ihrer Sprache und Kultur. Zugleich integrieren sie sich vorbildlich in dem Land, in dem sie leben. Und sie erreichen Spitzenpositionen. Zum Beweis zwei Namen: Der Armenier Anastas Mikojan war 1964/65 Staatsoberhaupt der Sowjetunion. Der armenische Kurienkardinal Grégoire-Pierre Agagianian gehörte mit den Kardinälen Giacomo Lercaro, Julius Döpfner und Léon-Joseph Suenens zu den Moderatoren des Zweiten Vatikanischen Konzils. Prof. Dr. Rudolf Grulich, der beste deutschsprachige Kenner der armenischen Geschichte und Kultur, schrieb für uns über den Genozid an den Armeniern vor hundert Jahren. Sehr zu empfehlen die weiterführende Literatur des Autors, zumal er nicht nur Bücher-Weisheiten anbietet, sondern persönliche Erfahrungen aus häufigen Reisen in das armenische Kerngebiet.
Die außerordentliche Sindone-Ausstellung in Turin vom 19. April bis zum 24. Juni, die öffentliche Präsentation des Grabtuches Jesu, sollte Sie zu einem religiösen Norditalien-Trip verleiten, zumal die Städte Turin und Padua auf der gleichen geographischen Höhe liegen.
Falls Sie in diesem Heft und in der Mai-Ausgabe des „Sendboten“ auf jugendlich-kecke redaktionelle Formulierungen stoßen, die man bei einem 77-Jährigen nicht erwartet, so liegt dies nicht daran, dass ich mich etwa, wie weiland Konrad Adenauer, einer Frischzellenkur unterzogen hätte, ganz im Gegenteil. Aus heiterem Himmel musste ich zu einer Darmoperation ins Juliusspital Würzburg und bin nun bis in den April hinein zu einer Reha in der Sinntalklinik Bad Brückenau, wo ich mein Goldenes Priesterjubiläum feiere. Mit Liebe, Kompetenz und in harmonischer Zusammenarbeit haben Johanna Hummel, ehemals Redaktionsassistentin, und Redaktionssekretärin Dorothee Goldbach dieses Heft perfekt zubereitet. Und ich danke dem heiligen Antonius für offensichtliche Hilfe. Werden wir nicht müde beim österlichen Halleluja-Singen!
In dankbarer Verbundenheit,
Ihr
P. Polykarp