Liebe Freunde

17. April 2009 | von

Liebe Freunde! Ganz auf Papst eingestellt ist dieses Maiheft des Sendboten. Durch einen glücklichen Zufall bekamen wir einen Leserbrief aus Kamerun mit einem persönlichen Bericht zur Afrikareise. Und Franziskanerpater Robert Jauch schreibt aus Jerusalem, was vom Papst im Heiligen Land erwartet wird und was ihn dort erwartet. Da wird sein Besuch im Benediktinerkloster Montecassino am 24. Mai fast zum Heimspiel. Begleiten wir den Heiligen Vater auf seinen Pastoralreisen mit unserem Gebet!



Ein ehrfurchtsvoller Blick auf Maria, die Mutter Jesu – diesmal aus ungewohnter Perspektive. Pater Josef Imbach ist im „Thema des Monats" der Frage nachgegangen, was denn der Koran über Maria sagt und welche Einstellung die gläubigen Muslime zu ihr haben. Mich persönlich hat zum Beispiel verblüfft, welch dezente Art einige Ausleger des Korans dafür gefunden haben, wie Jesus gezeugt wurde, ohne einen leiblichen Vater zu haben, und zwar durch den Erzengel Gabriel: „Maria habe das Kind empfangen, als sie ihre Tunika anzog, die vorher von Gabriel behaucht worden sei." Was bringt es überhaupt für uns Christenmenschen, sozusagen über den Zaun zu blicken und herauszufinden, was andere Religionen über Gott sagen, oder gar, wie sie genuin christliche Glaubensinhalte in ihr eigenes Glaubenssystem integrieren? Ich denke, der Blick anderer auf unseren Glauben, auch Missdeutungen unserer Glaubensinhalte (was keinesfalls böswillig gemeint sein muss, obgleich wir es so empfinden mögen), provoziert geradezu, unser christliches Profil deutlicher wahrzunehmen und zu entdecken. „Wir glauben sowieso alle an den gleichen Gott", diese flapsige Bemerkung gilt eben nicht. Stellen wir uns die Szene vor, dass ein gläubiger Jude, ein gläubiger Christ und ein gläubiger Muslim gemeinsam beten wollen. Wenn der Christ dann beginnt, wie er es gewohnt ist: „Im Namen des Vaters und des Sohnes..." oder abschließt „Ehre sei dem Vater und dem Sohne…", so werden der Jude und der Muslim entsetzt sein. In diesem Sinne, eine heilsame Lektüre! Sollen wir für unseren christlichen Glauben werben? Dürfen wir es überhaupt? Hat die Kirche den Auftrag, alle Menschen zum Glauben an Jesus Christus einzuladen? Dazu gibt es erschreckend unterschiedliche Aussagen. Übernehmen wir die erste Novene der Christenheit, im Obergemach zu Jerusalem, zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten, damit auch uns Gottes Geist in Fülle geschenkt wird. Dies wünscht Ihnen



Ihr



Pater Polykarp

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016