Liebe Freunde Februar 2020
Es gibt wohl mittlerweile für jeden einzelnen Tag des Jahres etliche Gedenktage, Jubiläen, Sonderanlässe und spezielle Widmungen. Aber angesichts der Fülle an solchen Terminen fällt wohl vieles einfach unter den Tisch. Ich muss gestehen, dass ich nicht mehr an den „Weltkrankentag“ gedacht hatte. Zwar weiß ich mittlerweile, dass es ihn gibt – aber wenn ich nicht durch den Sendboten wieder darauf gestoßen wäre, hätte ich den Termin sicher übersehen. Jetzt steht der 11. Februar 2020, der diesjährige Weltkrankentag, markiert im Kalender.
Es ist ein Termin, mit dem ich viel verbinden kann. Zum Glück bin ich momentan gesund. Aber mir fallen viele kranke Menschen ein, mit denen ich vertraut bin. Seit Monaten fehlt uns eine Mitarbeiterin beim Sendboten. Ich habe sie nur selten bei meinen Aufenthalten in Padua gesehen, sie aber schätzen gelernt wegen ihrer immer freundlichen, bedachten und respektvollen Art.
Eine andere Frau, mit der zusammen ich im Januar eine Veranstaltung hätte haben sollen, musste den Termin wegen einer diagnostizierten Krebserkrankung plötzlich absagen. Zwei Männer, die ich seit vielen Jahren kenne, haben in den letzten Monaten stark abgebaut. Zunehmend scheinen sie dement zu werden.
Und ich bin überzeugt: Sie alle kennen Menschen, die krank, vielleicht sogar schwer krank sind. Und niemand von uns wird wohl Zeit seines Lebens vor Krankheit und Leid bewahrt bleiben. Papst Franziskus schreibt in seiner Botschaft zum 11. Februar tröstliche Worte: „Jesus Christus erlegt denen, die aufgrund ihrer Situation der Zerbrechlichkeit, des Schmerzes und der Schwäche in Angst leben, keine Gesetze auf, sondern schenkt ihnen seine Barmherzigkeit, d.h. seinen persönlichen Beistand. Jesus schaut auf die verwundete Menschheit. Er hat Augen, die sehen und wahrnehmen, weil sie in die Tiefe schauen; sein Blick ist nicht gleichgültig, sondern ruht auf dem ganzen Menschen und nimmt ihn an, jeden Menschen in seinem Gesundheitszustand, niemand wird abgewiesen, jeder ist eingeladen, in sein Leben einzutreten, um Zärtlichkeit zu erfahren.“ Ich wünsche Ihnen diese Glaubensgewissheit und die Kraft, sie unseren Kranken weiterzuschenken!
Ihr Br. Andreas