Liebe Freunde Juli-August 2023

Liebe Leserinnen und Leser!

Ende Mai war ich zu einem ebenso kurzfristigen wie kurzen Aufenthalt in Rumänien. In meinem Dienst als Provinzialminister für meine Gemeinschaft in Deutschland hatte ich einiges mit meinem rumänischen Kollegen zu besprechen. Zweieinhalb Tage und ein dichtes Programm – viel zu kurz und viel zu viel für meinen Premierenbesuch in Rumänien. Dabei habe ich seit meinem ersten Tag im Kloster immer wieder mit rumänischen Brüdern zu tun gehabt. Nun also konnte ich zum ersten Mal ihre Heimat besuchen. Und mir wurde sehr schnell klar: Schon längst hätte ich fahren sollen! Denn die Einblicke und das Erleben vor Ort haben mich Dinge verstehen lassen, die mir bislang eher Rätsel aufgegeben habe. Der kurze Besuch hat mein Verständnis für eine andere Art von Leben in Kirche und Gesellschaft enorm wachsen lassen. Wieder einmal habe ich ganz konkret erfahren: Es ist ganz anders, ob man etwas liest, hört oder vermutet – oder ob man es konkret, „live und in Farbe“, selbst erlebt.

Wenn ich Ihnen heute diese Zeilen schreibe, dann tue ich das von zu Hause aus. Das mag eine banale Information sein, doch da ich in den letzten Monaten viel zu wenig zu Hause in meinem Kloster war und immer wieder Unterwegstermine im Kalender standen, ist mir dieses Daheimsein umso kostbarer. Vom Zimmer aus sehe ich unseren Klostergarten im milden Abendlicht, sehe „meine“ Karotten, Kürbisse und Zucchini wachsen und gedeihen, und beobachte Br. Angelo, wie er sich gerade um unsere neu geborenen Zicklein kümmert. So schön, daheim zu sein!

Die Sommermonate Juli und August werden für viele mit Reisen und Ausflügen verbunden sein – oder vielleicht auch mit Besuchen von Kindern und Enkelkindern. Und vielleicht gewinnt das Leben gerade da eine besondere Tiefe, wo sich Erfahrungen zu Hause und unterwegs abwechseln und möglicherweise gegenseitig „befruchten“.

Wo auch immer Sie im Sommer sein werden und wie Sie diese vermutlich heißesten Monate des Jahres verbringen werden: Ich wünsche Ihnen von Herzen gute Erfahrungen und über und in allem Gottes reichen Segen.

Herzlich grüßt Sie Ihr

Br. Andreas