Während der Corona-Pandemie haben die Brüder jeden Dinestag vom Portal der Basilika aus die Stadt Padua und alle Menschen gesegnet: Ein starkes Zeichen dafür, dass der hl. Antonius immer für uns da ist!
P. Gabriel Bejan / Archiv MSA

Liebe Freunde! Von den Brüdern in unserem Kloster in Würzburg wurde ich eingeladen, in diesem Jahr die Gottesdienste an den neun Dienstagen vor dem Antonius-Fest zu feiern. Gerne habe ich zugesagt, zumal als Predigtthema das 800-jährige Jubiläum „Antonius wird Minderbruder“ gewünscht worden war. – Die Corona-Pandemie brachte es nun mit sich, dass die ersten Gottesdienste komplett ausfallen mussten (wie die Bittgänge und die Fronleichnamsprozession, an die unser Titelbild erinnert). Heute, am Tag vor dem Redaktionsschluss unserer Juni-Ausgabe, konnten wir nun aber endlich beginnen. Um den vorgeschriebenen Abstand zu gewährleisten, sind wir in die große Franziskanerkirche ausgewichen. Wir hatten reichlich Platz: Neben mir kamen noch drei Brüder und zwei Gläubige von außerhalb. Eine überschaubare Runde... Sollte sich da schon bewahrheiten, was mir kürzlich eine angesichts des staatlichen Gottesdienstverbots und der folgsamen Kirche erboste Frau prophezeit hat: „Da wird bald gar keiner mehr kommen!“? Fast könnte man es meinen. Zwei Tage zuvor hatte ich aber am Sonntagsgottesdienst in unserem Kloster Maria Eck teilgenommen. Die Eucharistie wurde unter freiem Himmel gefeiert. Die Menschen kamen wie eh und je, jung und alt, alle Generationen. Mit dem ersten Lied setzte der Regen ein, der sich bis zum Schlussgebet der Messe eisern hielt. Aber niemand ist gegangen. Selbst als die als „kurz“ angekündigte Predigt doch nicht so schnell ein Ende fand, harrten die Gläubigen unerschrocken unter ihren Schirmen aus.

Gewiss: zwei Momentaufnahmen. Sie vermögen nicht einen endgültigen Beweis für statistische Aussagen in diese oder jene Richtung zu liefern. Aber diese zwei Gottesdienste haben mir nicht nur deutlich gemacht, wie sehr ich mich nach Wochen ohne Gemeinde danach sehne, mit anderen gemeinsam zu singen und zu beten, sondern auch wie wir wirklich immer nur Ausschnitte der Wirklichkeit sehen. Diese Bewusstheit kann helfen, das ein oder andere leichter anzunehmen. 

Als Antonius-Verehrer/innen darf ich Sie in diesem Monat besonders grüßen, Ihre Anliegen unserem Heiligen aus Padua anvertrauen und Sie in seinem Sinn weiterhin um Ihre Unterstützung für die Anliegen der Caritas Antoniana bitten. 

Ihr Bruder Andreas

Zuletzt aktualisiert: 01. Juni 2020
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