Liebe Freunde Mai 2019
Liebe Freunde! Europa, wohin? Die Frage, die wir auf der Titelseite stellen, werden wir im Heft nicht beantworten. Dafür gibt es wohl berufenere Stellen. An niemandem aber wird vorbeigehen, dass dieser Monat in mancherlei Hinsicht für das Projekt Europa ein Schicksalsmonat sein dürfte. Seit einer mittlerweile gefühlten Ewigkeit beschäftigen sich EU-Verantwortliche und britische Politiker/innen mit dem sogenannten Brexit und scheinen zumindest bis Redaktionsschluss immer noch nicht auf einen grünen Zweig gekommen zu sein. Andere wichtige Themen fallen dabei unter den Tisch. Gespannt darf man auch die Ergebnisse der Wahlen zum Europaparlament Ende Mai erwarten. Europaskeptische Parteien sind in vielen Ländern auf dem Vormarsch. Man kann nur hoffen, dass möglichst viele EU-Bürger/innen begreifen, dass die Jahrzehnte, die wir nun schon im Frieden leben dürfen, keine Selbstverständlichkeit sind.
Dieser Monat Mai markiert, was den Sendboten betrifft, auch einen Einschnitt. Br. Dr. Anselm Kraus hat mir vor ein paar Wochen mitgeteilt, dass er mit dem Beitrag in dieser Ausgabe seine Mitarbeit einstellt. Monat für Monat hat er in den letzten Jahren mit absoluter Pünktlichkeit seine drei Seiten zur franziskanischen Spiritualität geliefert. Ich habe seine E-Mails mit den Beiträgen immer mit Respekt geöffnet, weil es wirklich eine Leistung ist, sich alle paar Wochen Gedanken zu machen und diese dann auch zu Papier zu bringen. Br. Anselm hat das für den Sendboten fast 50 Jahre lang getan. Unsere Mitarbeiterin in Padua, Frau Dorothee Goldbach, hat sich die Mühe gemacht und im Archiv recherchiert. Der erste Beitrag, den sie vom Autor Anselm Kraus finden konnte, stammt aus dem Februar-Heft des Jahres 1973 und trägt den Titel „Ihr alle seid Brüder“. Seitdem hat Br. Anselm ganz regelmäßig Beiträge verfasst und über die Jahrzehnte mitgeholfen, unsere Zeitschrift weiterzuentwickeln. Dafür sei ihm herzlich gedankt mit einem aufrichtigen „Vergelt‘s Gott!“ – und weil er im Mai einen runden Geburtstag feiert, dürfen wir ihm auch an dieser Stelle herzlich gratulieren!
Sie finden hoffentlich auch in diesem Heft Beiträge, die Sie inspirieren, die zum Nachdenken anregen oder den eigenen Horizont erweitern. Einen gesegneten Marienmonat wünscht
Br. Andreas