Liebe Freunde Mai 2020
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Liebe Freunde! Mit diesem Heft beginnt der Marienmonat Mai. Doch momentan wird alles überlagert von der „Corona-Krise“, der Pandemie, die die Welt in Atem hält. Selbst Ostern, das höchste Fest unseres Glaubens überhaupt, durften wir nicht in der uns vertrauten kirchlichen Form feiern – alles mit dem wohl lebensnotwendigen Ziel, die Ansteckungsgefahr zu minimieren und die Verbreitungsgeschwindigkeit des Virus zu verlangsamen. Unmöglich, sie einfach zu verdrängen, die Nachrichten von „Todes-Heimen“, in denen ein Pflegebedürftiger nach dem anderen stirbt, von übervollen Krankenhäusern vor allem in Norditalien und Spanien, wo bei weitem nicht mehr für alle das eigentlich nötige Intensivbett samt Sauerstoffversorgung verfügbar ist, von Kühlwagen, die in New York zu provisorischen Leichenhallen umfunktioniert werden. Ein Bild für die Ewigkeit entstand da wohl auf dem Petersplatz: Menschenleer. Einsam nähert sich Papst Franziskus seinem Sitzplatz, um dann schließlich der Welt den Segen „Urbi et orbi“ zu spenden – ein außergewöhnlicher Akt in einer so bedrängten Zeit. Ausgehend von der biblischen Erzählung vom Seesturm, bei dem die Jünger sich ängstigen, stellte Papst Franziskus fest: „Der Herr fordert uns heraus, und inmitten des Sturms lädt er uns ein, Solidarität und Hoffnung zu wecken und zu aktivieren, die diesen Stunden, in denen alles unterzugehen scheint, Festigkeit, Halt und Sinn geben.“

Hoffnung, das wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wenn Ihnen in diesen Tagen der Ausgangsbeschränkungen und der reduzierten sozialen Kontakte „die Decke auf den Kopf fällt“ oder Sie ins Grübeln und Verzweifeln kommen. 

Solidarität, und vor allem den Mut dazu, wünsche ich uns allen. Die Mauer des Titelbilds, die mit dem Marien-Graffito verziert ist, möge nicht für Mauern der Trennung und Abschottung stehen, sondern für Solidarität über den eigenen Tellerrand hinaus. Erliegen wir nicht der Versuchung, jetzt nur unsere Nöte und Sorgen zu sehen, so groß sie sein mögen – weiten wir unseren Blick immer wieder auch auf die Menschen, die weit weniger privilegiert sind als wir selbst. 

Kommen Sie gut durch diese Zeit. Die Fürsprache Mariens möge Ihnen besonders im Monat Mai gewiss sein!

Ihr Br. Andreas

Zuletzt aktualisiert: 01. Mai 2020
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