Liebe Freunde September 2019
Liebe Freunde!
Bereits im Jahr 1989 lud der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Dimitrios ein, am 1. September „zum Schöpfer der Welt zu beten: mit Dankgebeten für die große Gabe der geschaffenen Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und für ihre Erlösung“. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland griff das im Jahr 2010 auf und begeht seitdem am jeweils ersten Freitag im September einen ökumenischen Tag der Schöpfung. Mittlerweile gilt der Zeitraum vom 01. September bis zum 04. Oktober weltweit als „Schöpfungszeit“. Mit seiner Proklamation des ersten Tags im September zum „Weltgebetstag für die Schöpfung“ hat Papst Franziskus dem Anliegen noch einmal neue Aufmerksamkeit verliehen.
Die Aufmerksamkeit für Umweltanliegen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Immer spürbarer (oder jedenfalls medial präsenter) werden extreme Wetterlagen. Grüne Parteien befinden sich im Aufwind. Begriffe wie „öko“, „regional“ oder „nachhaltig“ gelten als verkaufsfördernd. Und mit der Bewegung „Fridays for Future“ setzt die Jugend ein starkes, unübersehbares Signal. Politische Parteien können das in ihren Wahlkämpfen nicht mehr ungestraft ignorieren. Ursula von der Leyen musste in ihrer Bewerbungsrede vor dem EU-Parlament hoch und heilig versprechen, als künftige Kommissionspräsidentin mehr für den Umweltschutz zu initiieren. Nun soll Europa bis 2050 gar der erste klimaneutrale Kontinent werden.
Die Aufmerksamkeit ist vorhanden, Ideen sind da – vor uns liegt der mühsame Weg der Umsetzung. Hier ist sicherlich die große Politik gefragt, aber dann wohl auch der einzelne, konkrete Mensch: Wie kann ich mein Verhalten ändern, um sorgsamer mit der Schöpfung umzugehen? Die Stimmen, die uns mahnen, dass es dabei nicht ganz ohne Verzicht gehen wird, werden lauter. Auf dem Titelbild sehen Sie ein Graffiti aus Lissabon. Festgehalten ist der göttliche Schöpfungsakt. Für uns als Christen neben all dem Konkreten eine ganz grundlegende Einsicht: Alles, was ist, kommt von Gott. Und gerade deshalb ist es schützenswert an sich. Und gerade deshalb ist unsere Verantwortung umso größer.
Eine anregende Lektüre des Sendboten wünscht Ihnen
Br. Andreas