Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. (Joh 1,5)
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Ich gestehe: Das Foto auf der Titelseite unserer Advents- und Weihnachtsausgabe habe ich „geklaut“. Eine meiner Nebenaufgaben ist der Vorsitz der Deutschen Ordensobernkonferenz. Darin sind etwa 400 Ordensgemeinschaften mit Präsenzen in Deutschland vertreten und Jahr für Jahr gibt es aus dem Generalsekretariat einen weihnachtlichen Gruß, dieses Mal geziert von dem Bild, das nun auch Sie in den Dezember begleitet. 
Der Gedanke, der mir zu diesem Bild mit den mehreren Jesuskindern kam: In Klöstern ist es oft eine Last, wenn Gläubige nicht mehr gebrauchte Kreuze oder Heiligenfiguren abgeben wollen. Denn im eigenen Konvent hat man längst genug, wenn nicht gar zu viel von solchen frommen Gegenständen. Wohin mit all den nicht mehr benötigten Devotionalien? Die schnellste Lösung für die Verantwortlichen: erst einmal in den Keller oder auf den Dachboden. Nur muss auch dort eines Tages wieder aufgeräumt werden. Und dann? Es kann ziemlich mühsam sein, wenn man zu viele Marienstatuen und Jesuskinder hat.
Vielleicht kann man es aber auch einmal von einer ganz anderen Perspektive betrachten: Vielzahl nicht als Last, sondern als Ausdruck der Überfülle. – Devotionalien sind ja nicht einfach nur irgendwelche Gegenstände aus Holz, Gips oder Plastik. Sie drücken etwas aus von der göttlichen Botschaft. Und das ist eine Botschaft der Fülle, ja der Überfülle. Den ganzen Advent über bereiten wir uns auf Weihnachten vor und feiern dann das große Fest, in dem Gott sich uns schenkt. Er begegnet uns mit dem Liebsten, was er hat: Seinem Sohn Jesus Christus, der ein Mensch wird wie wir. Dieser Jesus begleitet uns Menschen, er heilt und hilft, gibt Orientierung und Wegweisung. Die göttliche Fülle kennt keine Grenze. Oder salopp formuliert: „Es ist genug für alle da!“ Das ist unser großes Geschenk an Weihnachten – und es wird gleichsam auch zu unserer „Weihnachtsaufgabe“. Wir sind eingeladen, diese Fülle an unsere Mitmenschen weiterzugeben. 
Von Herzen wünsche ich Ihnen einen gesegneten Weg auf Weihnachten zu, ein frohes, erfülltes und friedvolles Fest, viel Stärkung aus der göttlichen Botschaft der Liebe und einen gesegneten Start in das neue Kalenderjahr 2025! 
Ihr Br. Andreas

Zuletzt aktualisiert: 01. Dezember 2024
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