02. September 2024

Liebe Leserinnen und Leser September 2024

Diese Zeilen schreibe ich Ihnen aus unserem Kloster in Flüeli. Im Rahmen einer „Tour de Suisse“ haben wir den Konvent im November 2011 im Sendboten vorgestellt. Wenn ich mir den damaligen Beitrag durchlese, hat sich seither viel geändert. Damals befand sich noch das „Juvenat“ im Klostergebäude. Die Einrichtung der stationären Jugendhilfe ist mittlerweile umgezogen und am neuen Standort nach einigen Jahren geschlossen worden. 2011 hatten unsere Schweizer Brüder mit der „Franziskanischen Botschaft“ noch eine eigene Zeitschrift, die kurze Zeit später mit der Zeitschrift „franziskus“ der deutschen Ordensprovinz fusionierte. Was gleich geblieben ist? Br. Klaus Renggli und Br. Xavier Tachel leben nach wie vor in Flüeli. Mit ihnen zusammen bilden Br. Damian Mennemann und Br. Mihai Perca˘ die Klostergemeinschaft. Anlass meines Besuchs im Kanton Obwalden ist aber vor allem Br. Werner Iten. Seit Jahrzehnten lebt er als Missionar in Sambia und kommt nur alle fünf Jahre zum Heimaturlaub in die Schweiz. Per E-Mail sind wir gelegentlich in Kontakt. Doch nun wollte ich die Gelegenheit nutzen, ihn an seinem Urlaubsort Flüeli einmal persönlich kennen zu lernen. Wenn man ihm begegnet, spürt man sofort: Ein Missionar mit Leib und Seele!
Wenn die Baustelle an der Straße vor dem Haus nicht wäre, könnte ich meine Tage in Flüeli glatt als Erholungsurlaub verbuchen. Mich faszinieren diese herrliche Schweizer Landschaft, das satte Grün der Wiesen und die Wolken, die den ganzen Tag über mit den Bergen zu spielen scheinen. Doch das Rumpeln der Bagger erinnert mich immer wieder daran, dass es das Paradies auf Erden wohl doch nicht gibt. Irgendetwas ist immer… Es ist wohl die hohe Kunst des Lebens, sich mit den kleineren und größeren Störungen des Alltags zu versöhnen. Mir hilft dabei immer wieder die Erinnerung an das Wesentliche: Was ist mir denn eigentlich wichtig? Was ist mir denn als Ziel und Kern meines Lebens gegeben? 
Der Sendbote ist für unsere Leserinnen und Leser zwar vielleicht nicht der wesentliche Kern des Lebens, aber hoffentlich ein lieb gewonnener Teil. Nach der Sommerpause wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre! 
Herzlich grüßt Ihr

Br. Andreas

Zuletzt aktualisiert: 02. September 2024
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