17. Dezember 2008

Wie Franziskus leben

 Vor wenigen Monaten bekam ich das Angebot, eine Reihe zu beginnen, die über unsere Ordensgemeinschaft berichtet. Unter dem Titel: „Fenster in den Orden" dürfe ich schreiben, was ich wolle. So ein Angebot kann man natürlich nicht ablehnen.



In den ersten Folgen werde ich einiges über die Ausbildung unserer Gemeinschaft berichten, dann jeweils Beiträge bringen zum aktuellen Geschehen in den Konventen der Franziskaner-Minoriten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Den Anfang dieser Reihe im Sendboten kann man sehr exakt datieren: Ausgabe Januar 2008. Meinen Anfang im Orden hingegen – da tue ich mich schwer mit einem genauen Datum. War es der Besuch des Bibelkreises von Bruder

Leopold Mader, die Mitarbeit im Schwarzenberger Jugendchor oder die schlichte Teilnahme an den Sonntagsgottesdiensten in der Schwarzenberger Klosterkirche, nahe meinem Heimatort? Ich weiß es nicht. Sicher ist: Der Anfang liegt weit vor dem Tag, an dem ich mit meinem Gepäck ins Postulat, der ersten Phase im Ordensleben, nach Maria Eck umgezogen bin.



Richtschnur Evangelium



Irgendwann musste ich die Frage nach dem Leben stellen, nach meinem Leben und eine Antwort suchen auf die Frage „Wohin?". Und nach vielen Jahren Leben quasi „im Dunstkreis" des Klosters konnte ich eine Entscheidung auf den Punkt bringen und sagen: Das probiere ich aus. Das, was die Minoritenbrüder gelebt haben, das hat mich angesprochen und schien mir ein Lebensmodell zu sein, mit dem auch ich mein Leben bewältigen könnte. Und vielleicht ist dieser Weg ja der Weg, auf dem Gott mich haben will. Und in Postulat und Noviziat habe ich das immer mehr verstanden: Es ist wirklich ein Weg; einer mit viel Auf und Ab, einer mit Beschleunigung und Abbremsen – ja, halt einer mit viel Leben! Nach der Erstprofess und drei Jahren Leben in den so genannten „einfachen Gelübden", legte ich im Herbst 2008 meine Feierliche Profess ab. Damit durfte ich meine Entscheidung auch nach außen hin demonstrieren: Leben nach dem Evangelium in den Fußspuren des heiligen Franziskus, das will ich mein Leben lang versuchen.



Hinaus ins Weite



Seit einiger Zeit bin ich nun, gemeinsam mit Bruder Steffen Behr, für die Berufungspastoral unserer Gemeinschaft in Deutschland zuständig. Unter dem Motto „Hinaus ins Weite" wollen wir genau das vermitteln: Es geht ums Leben, um Leben in Fülle! Und so wollen wir Begleiter sein für junge Männer auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, ob das Leben als Franziskaner-Minorit dem entspricht, was Gott mit ihnen vorhat. Da geht es nicht einfach um eine Berufsentscheidung, da geht es ums Ganze, um Berufung, die von Gott her kommt. Eine Gewissheit darüber kommt nicht von jetzt auf nachher, sie muss reifen, viele kleine Schritte machen. Ein möglicher Schritt ist die Erfahrung „Kloster auf Zeit", wozu wir Männer zwischen 17 und 35 Jahren gerne einladen!



Kontakt: Br. Andreas Murk, Franziskanergasse 7, 97070

Würzburg, Telefon: 0931-30901-80, E-Mail: berufung@franziskaner-minoriten.de



Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016