Liebe Freunde
Dieses Heft begleitet Sie durch den Monat Mai. In der Liturgie feiern wir die abschließenden Höhepunkte der fünfzig österlichen Tage, Christi Himmelfahrt und Pfingsten, das Geburtsfest der Kirche.
Als Päpstlicher Legat leitet Kardinal Angelo Sodano die Feiern zum 90. Jahrtag der ersten Marienerscheinungen in der „Cova da Iria" von Fatima am 12./13. Mai. In der Zeit vom 13. Mai bis zum 13. Oktober 1917 ereigneten sich die Marien-erscheinungen, die 1930 kirchlich anerkannt wurden. Zwei der Seher-kinder, Francisco Marto und Jacinta Marto, wurden 2000 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Die dritte Seherin, Schwester Lucia dos Santos, verstarb 2005. Die zweite Erscheinung fiel übrigens auf den Festtag des heiligen Antonius.
Zum 125. Jahrtag des Todes von Charles Darwin liefern wir Hintergrundinformationen zu einem Thema, das in den USA hohe Wellen schlägt, bis hin zu Auseinandersetzungen um die Unterrichtspläne in den Schulen. Die sogenannten Kreationisten verstehen den biblischen Schöpfungsbericht buchstabengetreu. Andererseits wird die
naturwissenschaftliche Theorie der Selektion der Arten unter dem Etikett Darwinismus als Sozialdarwinismus sogar auf gesellschaftliche Zustände übertragen. Einen Schritt, den Charles Darwin selbst übrigens nicht mitgegangen ist. In Europa schaltet sich Kardinal Schönborn in diese Debatte ein (vgl. Rezensionen).
Vom Gründonnerstag ist Ihnen die Zeremonie der Fußwaschung vertraut, zum Gedenken an die demü-
tige Geste Jesu. Der Bibel-Beitrag beschreibt, wie nach Jesu Himmelfahrt und der Geistsendung am
Pfingstfest die Apostel als seine Zeugen hinaus in alle Welt ziehen und, so formulieren es die Kirchenväter, damit zu „Füßen des Freudenbotens" werden.
Per pedes Apostolorum, barfuß, war Franziskus unterwegs. Nördlich der Alpen nannten die Leute die Niederlassungen der Franziskaner Barfüßerkloster, so auch in Marburg.
Dorthin und nach Eisenach lockt uns Br. Andreas Murk auf Elisabeths Spuren. Er selbst verbringt mittler-weile ein Sommersemester in den USA, worüber er demnächst berich-ten wird.
Die Mitglieder des Franziskanischen Dritten Ordens (zum Beispiel Christoph Kolumbus) verpflichteten sich seit dem Mittelalter dazu, keine Waffen zu tragen. Für diese Einstellung riskierte Franz Jägerstätter sein Leben. Seine aufrechte Haltung fand erst spät Anerkennung.
Hinweisen darf ich auf den ersten Beitrag der neuen Reihe „Mit Herz und Liebe" von Prof. Dr. Reinhold Ortner, in dem er Grundwahrheiten einsichtig darzustellen versteht.
Aus den vielen Lesungen der Vigil der Osternacht wird Ihnen die Schilderung vom Opfer Abrahams in Erinnerung sein. Sabine Haubner erschließt das eindrucksvolle Rembrandt-Gemälde. Für uns Christen wird Isaak zum Typos, zum Voraus-bild Jesu. Ihn hat Gott Vater nicht verschont, als er sich aus Liebe zur Welt dem Tod überlieferte, sondern hat ihn zu unser aller Heil dahingegeben.
Mit dem österlichen Halleluja grüße ich Sie in dankbarer Verbundenheit
Ihr