Liebe Freunde

14. Dezember 2006 | von

Unter dem Segen Gottes und begleitet von der machtvollen Fürbitte des heiligen Antonius treten wir ein in das Neue Jahr 2007. Sie, die Leserinnen und Leser des ‚Sendboten’, die Wohltäter der Caritas Antoniana, die Verehrer des Heiligen in den deutschsprachigen Landen, und wir von der Redaktion – uns alle verbindet der gleiche Glaube und die gleiche Zuversicht. Als Christenmenschen wissen wir uns gut aufgehoben in Gottes väterlichen und mütterlichen Händen.

Ja, Sie haben richtig gelesen, in Gottes mütterlichen Händen. Mit Gewinn werden Sie sich in die biblischen Seiten vertiefen, mit der neu beginnenden Reihe über den Menschen als Symbol. Die Heilsgeschichte zeigt auf, wie der sich offenbarende Gott immer deutlicher ein väterlich-mütterliches Antlitz bekommt.

An die Mensch-Werdung Gottes erinnert uns täglich dreimal das Angelus-Gebet, der Engel des Herrn. Pater Leopold entfaltet uns diese Nachricht von Gott, Satz für Satz. Darin steckt ein Geheimnis, das ins Schweigen zwingt, und das uns zu reden nötigt.

Eine Ahnung davon, dass die Heilung leiblicher Gebrechen keine bloße Technik ist, haben sich die sogenannten Primitiven bewahrt. Bei ihnen suchen Kranke den „Priester“ auf. Neben den „Krankheitsbildern“ von Martha Müller finden Sie in diesem Heft drei Beiträge über Heilungen. Professor Ortner warnt vor dem esoterischen Angebot des Reiki, bei dem nur Placebo-Effekte nachweisbar sind, jedoch auch magisches Denken eine Rolle spielt, überhaupt nicht vereinbar mit dem christlichen Glauben. Dann stellen wir in Pater Maximilian einen frisch eingestiegenen Krankenhausseelsorger vor. Der Raum der Stille an der Uniklinik Würzburg fördert den Heilungsprozess. Und wir machen Sie vertraut mit der indischen Heilkunst Ayurveda. Empfohlen wurde mir der Autor Dr. Robin Jacob von seiner Tante, Schwester Dr. med. Josephine, die ich bereits seit 45 Jahren kenne. Damals begann sie an der Universität Würzburg ihr Medizinstudium. Mir ist es wichtig, auf den christlichen Ansatz dieser Darlegungen zu verweisen.

Eigentlich sind solche Konstruktionen unter Historikern verpönt: Was wäre gewesen, wenn… Doch reizvoll sind solche Phantastereien allemal. Warum ist der heilige Antonius eigentlich nie nach Deutschland gekommen? Eine Gelegenheit dazu hätte er gehabt. Mehr über diese verpasste Chance (für uns Deutsche) lesen Sie in der Lebensbeschreibung des Heiligen.

Stoßzähne im Vatikan? Es ist schon eigenartig, an welcher Art Krankenbett ein Papst kurz vor der Reformation seine Zeit zubrachte. Und rechnen Sie nach: Wäre Martin Luther drei oder vier Jahre später nach Rom gepilgert, hätte er den päpstlichen Elefanten bestaunen können. So aber dürfte er zeitlebens nie einen leibhaftigen Dickhäuter zu Gesicht bekommen haben.

Im gleichen Jahr wie der heilige Antonius, nur fünf Monate später, am 17. November 1231, verstarb Elisabeth von Thüringen. Ihre Gestalt wird uns das Jahr hindurch begleiten, zur 800-Jahr-Feier ihrer Geburt 1207. Blicken wir auf diese beiden Heiligen. Sie ließen sich vom Beispiel des Franziskus inspirieren, entdeckten und lebten aber ihren ganz persönlichen Stil als Christenmenschen.

In dankbarer Verbundenheit

Ihr


P. Polykarp

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016