Liebe Freunde
Mit österlicher und päpstlicher Freude blicken wir auf diesen Monat April. Eine gute Portion Drückebergerei vor verbindlichen Lebensentscheidungen mag im zeitgenössischen Liebäugeln mit der Idee einer Reinkarnation stecken. Unser Autor stellt im Thema des Monats klar, dass jede Wiederverkörperung als Strafe anzusehen ist, keineswegs als willkommene Chance und Grund zur Freude. Der Gedanke eines immer wieder neu zu bestehenden Lebens widerspricht dem biblischen Verständnis von Schöpfung. Gott wollte uns einmalig, als Individuen, unverwechselbar, unwiederholbar. Klassisch und nicht ohne Emotionen hat es Papst Johannes Paul II. am 15. November 1980 in Köln formuliert: „Man kann nicht nur auf Probe leben, man kann nicht nur auf Probe sterben, man kann nicht nur auf Probe lieben, nur auf Probe und Zeit einen Menschen annnehmen.“
Dieser gottgewollte individuelle Zuschnitt eines jeden Menschen soll ausgehebelt werden durch die Forschungen und Praktiken der Präimplantationsdiagnostik, letztlich mit dem Ziel, sich demnächst Designerbabys bestellen zu können. Frau Petra Klippel deckt in ihrem Beitrag zum ersten deutschen Retortenbaby vor 25 Jahren auf, welche Ungeheurlichkeiten in solchen Verfahren stecken, die mit positiv klingenden Schlagworten gerechtfertigt werden: Hoffnung für verzweifelte Paare, Hilfe zum ersehnten Elternglück.
Den Heiligen Franziskus und Antonius war das Leben in Zurückgezogenheit und Gebet nicht fremd. Für ein franziskanisches Einsiedlerleben gibt es sogar geregelte Formen und Strukturen.
„Danach verließ sie der Engel“, über diesen scheinbar belanglosen Satz aus dem Lukas-Evangelium, als Abschluss der Verkündigungsszene in Nazareth, meditiert Pater Leopold Mader in seiner Himmelsleiter. Das tagtägliche Leben aus Glaube und Vertrauen heraus ist jedem Christenmenschen aufgegeben. Es hilft, zu gelungenen Lebensmodellen aufschauen zu können, zu den Heiligen eben. Dazu sind sie da, als Vorbilder und Fürsprecher.
Denn wir Geschöpfe sind nur „Fleisch“. Dieser biblische Begriff gilt sogar für die Engel, obgleich sie pure Geister sind. Jeder Satz ist da wichtig in den Ausführungen von P. Bernard Springer: „Außer Gott ist alles Fleisch, weil es die Geschöpfe meint. Niemals wird das Fleisch im Alten Testament Gott zugeschrieben … niemals wird ein Wesen aus Fleisch zu einer bildhaften Aussage für Gott herangezogen.“
Sein Recht zur Teilnahme am Konklave hätte Kardinal Joseph Ratzinger am 16. April 2007 verloren. In seiner Vitalität als regierender Papst ist er nun in seiner Person ein überzeugendes Argument gegen diese willkürlich angesetzte Altersbegrenzung. Papstgeburtstag und Papstwahl liegen nur drei Tage auseinander. Für die ganze katholische Kirche, vor allem für uns Deutsche, darf im April gefeiert werden. Hier im Heft betrachten wir – auch auf der Kinderseite - seine ersten Lebensjahre. Doch möchte ich Ihnen den Rat ans Herz legen, den Adolph Kolping seinen Gesellen gab, die auf Brautsuche waren: „Schau dir die Mutter an!“ Ja, entdecken Sie die „poetische und herzensgute“ Papstmutter, aufgewachsen in Rimsting!
In dankbarer Verbundenheit
Ihr P. Polykarp