Liebe Freunde

01. Januar 1900 | von

Am 19. Oktober, am Tag der Weltmission, wird Mutter Teresa von Kalkutta selig gesprochen. Innerhalb kürzester Zeit wurde die dafür notwendige Prüfung abgeschlossen. Das kirchliche Lehramt wird also die Heiligkeit der kleinen Schwester, die ihr Leben den Verlassensten und Ärmsten widmete, und am 5. September 1997 in die Ewigkeit einging, bestätigen. Ihr Zeugnis und ihre Botschaft, so erklärten die Missionarinnen der Nächstenliebe bei der Ankündigung der Seligsprechung, ist Menschen aller Religionen wertvoll. Denn sie sehen darin  ein Zeichen dafür, dass „Gott auch heute noch die Welt liebt“.
Solche Botschaften und Zeugnisse brauchen wir dringend angesichts von  Ereignissen in Gesellschaft und Kirche, die eher pessimistisch stimmen. Gott liebt auch heute die Welt, die Kraft des Heiligen Geistes wirkt immer noch, um die Herzen zu verwandeln und aus ihnen neue Blüten der Heiligkeit zu treiben. Liebe Leserinnen und Leser, wir alle sind vereint durch die Verehrung und Liebe zu Antonius, der ein großer Heiliger für die Menschen von gestern und heute war und ist. Deshalb finde ich es sehr nützlich, einen Moment innezuhalten, so kurz nach der Sommerpause, wenn wir wieder unseren normalen Aufgaben nachgehen, oder neue Herausforderungen annehmen, um an die Persönlichkeit dieser außergewöhnlichen Frau unserer Tage zu erinnern.
Nachdem sie 1979 den Friedensnobelpreis in Oslo verliehen bekommen hatte, machte Mutter Teresa auf dem Rückweg Station bei den Missionarinnen der Nächstenliebe in Rom. Die Journalisten umdrängten sie, und einer von ihnen stellte die provozierende Frage: „Mutter, sie sind 70 Jahre alt. Wenn Sie gestorben sind, wird die Welt so sein wie zuvor. Was wird sich nach Ihren vielen Mühen geändert haben?“ Mutter Teresa war nicht ungehalten, als sie antwortete, sondern sagte mit einem Lächeln: „Schauen Sie, ich habe nie daran gedacht, die Welt ändern zu können! Ich habe nur versucht, ein Tropfen klaren Wassers zu sein, in dem sich die Liebe Gottes wiederspiegeln kann. Erscheint Ihnen das wenig?“ Dazu fiel dem Journalisten nichts ein. Also fuhr die Schwester fort: „Warum versuchen nicht auch Sie, ein Tropfen klaren Wassers zu sein, dann wären wir schon zu zweit. Sind Sie verheiratet?“ - „Ja, Mutter.” – „Dann erzählen Sie das Ihrer Frau, und schon wären wir zu dritt. Haben Sie Kinder?“ –„Ja Mutter, drei Kinder.“ – „Dann geben Sie es an Ihre Kinder weiter, und wir sind zu sechst...“
Der Ring kann also immer wieder erweitert werden und auch uns alle mit aufnehmen in dieses Programm des Lebens: die Liebe Gottes annehmen, die in jedem unserer Tage aufleuchtet.
Bei einer anderen Gelegenheit enthüllte Mutter Teresa in wenigen Worten ihr „Geheimnis“, als sie vor der feierlichen Versammlung der Vereinten Nationen erklärte: „Ich bin nur eine arme Frau, die betet. Als ich betete, hat der Herr Jesus mein Herz mit Liebe erfüllt, und so konnte ich die Armen mit der Liebe Gottes lieben.“

Ich wünsche Ihnen einen heiteren Monat, erhellt vom Gedenken an unsere Heiligen. Pace e bene.

 

 

 

 

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016