Liebe Freunde
Liebe Freunde!
Unser altes Europa braucht frischen Wind, muss wieder Vertrauen in die Zukunft fassen, daran glauben, dass es möglich ist, eine menschenwürdige Gesellschaft aufzubauen. Wir hoffen, dass sich das Treffen der Weltjugend – gläubiger und suchender junger Menschen – im August in Köln für unseren Kontinent als ein Moment des Erwachens erweist. Damit sich diese Hoffnung erfüllt, vertrauen wir den 20. Weltjugendtag der Muttergottes an und bitten die Heiligen um ihre Fürsprache. Diesem bedeutenden Ereignis haben wir auch unser Thema des Monats gewidmet.
Schon 1985 hat Papst Johannes Paul II. den Jugendlichen zugerufen, dass die Zukunft der Menschheit vor allem in ihren Händen liegt, dass sie von den moralischen Entscheidungen der neuen Generation von Männern und Frauen abhängt. Und er fügte lächelnd hinzu: „Die neue Generation seid ihr. Ihr, und nicht ich!“
Viele erwarten mit Spannung die Begegnung des neuen Papstes Benedikt XVI. mit den Jugendlichen, um das Charisma Papst Woytilas mit der Persönlichkeit und dem zweifelsohne anderen Stil des neuen Hirten der Weltkirche zu vergleichen.
Vermutlich werden die Jugendlichen, mehr als aus dem großen Treffen mit dem Heiligen Vater, aus der Begegnung mit gleichaltrigen Gläubigen, durch den Austausch von Ideen und Erfahrungen Hilfe für das Wachstum ihres inneren Glaubenslebens erfahren. Auch ihre Gastfamilien und die Pfarrgemeinden, in denen sie sich treffen, werden positive Erfahrungen bringen und ihnen zeigen, dass der christliche Glauben offen für die Freude ist, dass er der Weg zu den Werten ist, den die jungen Menschen, vielleicht orientierungslos, suchen.
Über die Zukunft unseres Kontinents lässt das vor kurzem von Frankreich und Holland ausgesprochene „Nein“ zur neuen europäischen Verfassung nachdenken. Vor allem junge Menschen haben ihre Enttäuschung darüber zum Ausdruck gebracht. Bei Umfragen zu den Gründen für die Ablehnung werden viele unterschiedliche Motive genannt, dennoch sind sie im Grunde Ausdruck einer allgemeinen Unzufriedenheit. Man kann sich für ein Europa begeistern, wie es Adenauer, Schumann und De Gasperi erträumten. Aber für ein Europa, das zu einem bürokratischen Ungetüm geworden ist, das nicht mehr fähig ist, eine aktive Rolle in der Verteidigung des Friedens und in der Förderung der weltweiten Gerechtigkeit zu spielen, kann man sich nicht engagieren und seine Kräfte einsetzen. Ein Europa ohne Werte, dessen Hauptsorge die ökonomische Bilanz ist, ist von geringer Bedeutung für die Welt, aber auch für die Europäer. Und eine Konstitution, in der nicht einmal der Name Gott erwähnt ist, in der die Gegenwart und der historische Beitrag der christlichen Gemeinschaften und anderer Religionen nicht anerkannt wird, weist darauf hin, dass man die Zukunft auf einem spirituellen Vakuum aufbauen möchte.
Unsere Antonianische Familie wird mit Anteilnahme und im Gebet die Jugendlichen begleiten, die sich auf den Weg machen, um die Erfahrung des Glaubens und der spirituellen Suche zu machen. Wir spüren, dass ihr Gang Richtung Gott und Wahrheit wichtig ist für die Gesellschaft von morgen: Es ist der Weg, den große Glaubenszeugen gegangen sind, wie Albertus Magnus und Edith Stein, wie Franz von Assisi und Antonius von Padua.
Ihnen allen eine freudvolle Zeit der sommerlichen Erholung und – wie immer: Pace e bene!