Liebe Freunde!
Auf unserem Weg mit der Kirche, hat die Aufeinanderfolge der Jahreszeiten uns schon zum Ende eines weiteren liturgischen Jahres geleitet. Wir treten in den Advent ein. Inzwischen gedenken wir der seligen Brüder und Schwestern im Himmel und beten dafür, dass unserer Verstorbenen in die ewige Herrlichkeit eingetreten sind.
Dieser Gedanke genügt, um zu erkennen, dass die Zeit, die wir leben, eine Dimension der Tiefe und Hoffnung in sich trägt. Unsere Tage sind nicht mehr nur die chaotische und absurde Abfolge von Ereignissen, die am Ende in einen dunklen Abgrund des Nichts einmünden werden: Sie bilden einen hellen Weg, der zwar noch nicht vom vollen Tageslicht erleuchtet wird, aber von den funkelnden Sternen der Worte des Evangeliums, der Kirchenfeste und der Zeugnisse von den großen Nachfolgern Jesu.
Der Dichter Paul Claudel betitelte eine seiner Erzählungen über das christliche Jahr mit Worten der Bibel aus ihrer lateinischen Übersetzung, genannt Vulgata: Corona benignitatis anni Dei. Im Psalm 65, einem wunderbaren Lobgesang auf Gott, der sich um seine Schöpfung sorgt, rufen wir bewundernd aus: Du krönst das Jahr mit deiner Güte (v. 12).
Die Güte Gottes setzt dem Jahr eine Krone der Glorie und Schönheit auf, und die ganze Zeit ist sozusagen von einem Kranz göttlicher Gaben umwunden. Das Mitleid und die Gnade überhöhen und umschließen unser Dasein: In diesem leuchtenden Kreis sind wir immer geborgen und können daraus Vertrauen und Kraft schöpfen.
Mit diesen Gedanken verabschiede ich mich von Ihnen, liebe Freunde des Sendboten und der Antonianischen Familie. Mit dieser Ausgabe beschließe ich meine Aufgabe als verantwortlicher Herausgeber der deutschen Ausgabe des Messaggero. In jüngster Zeit hat sich die Notwendigkeit einer Neuorganisierung unserer Büros ergeben. Wir hielten es für die beste Lösung, unseren Brüdern der Deutschen Provinz nach einigen Jahren der Unterbrechung die Leitung des Sendboten von Neuem zu übertragen. In Zukunft wird P. Dr. Polykarp Götz Direktor des Sendboten sein. Sicher werden sich viele unserer treuen Leser daran erinnern, dass er in der Vergangenheit diese Aufgabe erfüllt hat und uns seitdem als Mitarbeiter erhalten geblieben ist - mit den Sermones des heiligen Antonius bietet er uns jeden Monat Lesestoff. Ein Direktor vor Ort bietet gute Möglichkeiten für einen Neuanfang, nicht nur aus sprachlichen Gründen, sondern auch, weil er in der sozialen und kirchlichen Realität des deutschen Sprachraumes lebt. Einen solchen guten Start wünsche ich dem neuen Verantwortlichen und Ihnen allen, liebe Leserinnen und Leser.
Ich danke, auch im Namen meiner Mitbrüder von der Basilika, Pater Polykarp und dem Pater Provinzial der Deutschen Minoriten, dass sie unseren Vorschlag angenommen haben.
Einen herzlichen Dank und Gruß möchte ich auch über die Seiten der Zeitschrift unserer Autoren und Mitarbeitern aussprechen, die mit ihren kompetenten Beiträgen Monat für Monat an einem Medium der christlichen Bildung mitarbeiten, das von vielen geschätzt wird.
Noch einmal wünsche ich Ihnen allen, indem ich Sie und Ihre Familien der Fürsprache des heiligen Anotnius anvertraue: Pace e bene, Segen und Heil!