Liebe Freunde (Februar 2017)

Liebe Freunde! Das Fest Darstellung des Herrn, welches wir am 2. Februar feiern, begeht die Kirche auch als „Tag des Gott geweihten Lebens“. Dieser Tag will, so hatte es Papst Johannes Paul II. bei der Einführung 1997 geschrieben, „der ganzen Kirche helfen, das Zeugnis der Männer und Frauen, die sich für ein Leben der engeren Christusnachfolge durch die Übernahme der evangelischen Räte entschieden haben, immer mehr wertzuschätzen. Zugleich will er für die Personen des geweihten Lebens Gelegenheit sein, ihre Vorsätze zu erneuern und ihre Hingabe an den Herrn zu verlebendigen.“
Nicht nur zum Jahreswechsel, der ja noch gar nicht lange zurückliegt, habe ich gemerkt, wie hilfreich es sein kann, mit neuem Engagement Vorsätze zu fassen – und sich in den bestehenden Verpflichtungen, die immer in Gefahr sind, allzu alltäglich zu werden, wieder neu an die ursprüngliche Begeisterung und Entschiedenheit zu erinnern. 2017 werden es 14 Jahre, dass ich ins Kloster eingetreten bin. Wenn ich mich zurück erinnere, was in den ersten Monaten im Ausbildungskonvent Maria Eck für mich prägend und hilfreich war, dann war es auch das Nachtgebet um 21.30 Uhr. Meist haben wir dieses im Meditationsraum gebetet und ich habe immer bewundert, wie unser Konventssenior, Br. Ulrich, die Treppen in den Dachbodenraum hochgekraxelt ist, um bei uns „Jungen“ mitzubeten. Diese Gebete waren für mich Augenblicke voller Frieden. Nun lebt in meinem Konvent ein Postulant und ich gehöre zu den „Älteren“, die zum Nachtgebet eingeladen sind. Die Atmosphäre ist anders, aber es wird doch wieder etwas wach von meinen Anfängen. Gott sei Dank!
Die Erinnerung an den Anfang wird auch für Verliebte und Eheleute eine hilfreiche Übung sein, ihre Liebe und Treue wieder aufzufrischen. Die „Liebesschlösser“ auf der Hohenzollernbrücke in Köln sind stumme Zeugen gegenseitig gegebener „Ja-Worte“. Als Christ bin ich überzeugt, dass es zum Halten solcher Versprechen göttlichen Beistand braucht. Der Kölner Dom, noch versteckt im Hintergrund zu erkennen, will auf dieses Angebot unseres Glaubens aufmerksam machen. 
Ihnen und Ihren Lieben alles Gute wünscht von Herzen
Ihr Br. Andreas